Bis vor wenigen Jahren war ein Fanmarsch für das Schweizer Frauen Fussball-Nationalteam absolut undenkbar. Jetzt, an der Heim-EM, machen sich 14'000 Fans zu Fuss auf den Weg vom Bundeshaus ins Wankdorf-Stadion. Es ist echte Hühnerhaut-Stimmung bei dieser friedlichen und fröhlichen «Frauendemo». Und der 2:0 Sieg von Lia Wälti und Co danach gegen Island setzt dem Abend die Krone auf. Damit sind gar die Chancen auf eine Viertel-Finalqualifikation intakt.
Drei Dinge fallen beim Schweizer Frauenteam besonders positiv auf. Einerseits der grosse Teamgeist und anderseits die magistrale Kapitänin Lia Wälti, die trotz lädiertem Knie magistral auf dem Feld die Fäden zieht: "Sobald die Nationalhymne ertönt spüre ich keine Schmerzen mehr." Und da sind junge,hochtalentierte Spielerinnen wie Sidney Schertenleib und Leila Wandeler die unbekümmert Verantwortung übernehmen, die gegnerische Hälfte durcheinander wirbeln, keck schiessen und entscheidende Pässe geben.
Es geht bei dieser grössten Frauensport-Veranstaltung ever in der Schweiz aber um mehr als nur um Resultate.Es geht um die Sichtbarkeit des Frauensports- das ist mit dem Ticketrekord und erwarteten 500 Mio Zuschauer*innen beim Final garantiert. Fest steht bereits, dass Turnierdirektorin Doris Keller und ihr Team einen grossartigen Job gemacht und selbst einen Pokal verdient haben.
Diese WEURO 2025 bietet eine einmalige Legacy-Chance. Die Zahl der fussballspielenden Mädchen soll verdoppelt, die Axa-Womens-Superleague - resp deren Vereine- professioneller werden. Im Moment ist das Gefälle zwischen den Clubs in der höchsten Frauenliga zu gross. Die Frauenabteilung im SFV muss sobald als möglich auch im Zentralvorstand vertreten sein usw. usw.
Warum ich optimistisch bin? Der designierte neue SFV-Präsident Peter Knäbel hat sich am Forum "Fussball kann mehr" zur weiteren Entwicklung des Frauenfussball bekannt, Swiss Olympic Präsidentin Ruth Metzler Arnold will die Vertretung der Frauen in den Sportgremien ebenfalls stärken. Es gibt zudem in Zürich und anderen Städten tolle Projekte zur Stärkung des Mädchen-Sports.
Denn eines muss allen klar sein: Frauenfussball ist nicht "nur" Sport, es ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Fussball spielende Mädchen haben mehr Selbstvertrauen. Das sage nicht ich, sondern das belegt eine neue Studie der Uni Bern. Geniessen wir diese grossartige EM und machen nachher - wie Steffi Buchli am Fussballforum vorgeschlagen hat- einfach weiter. Damit die WEURO2025 tatsächlich mehr als ein Sommermärchen wird. Hopp Schwiiz!
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